Leitbild
Ziele und Werte
Das BERIT-Beratungszentrum für Frauen*[1] wird vom Verein tech-teachers e. V. betrieben und bietet seit 2004 Beratungsangebote zu Beruf, Bildung und Beschäftigung an. Ziel des Projekts BERIT ist es, Frauen* in ihrer Vielfalt dabei zu unterstützen:
- ihre beruflichen Chancen zu verbessern,
- eigene berufliche Interessen und Ziele zu bestimmen,
- eine tragfähige und realitätstaugliche Berufswegplanung zu erarbeiten und selbständige Handlungsoptionen zu entwickeln,
- Wege zur Aneignung und zum Ausbau ihrer Digital-Kompetenz aufzuzeigen und den neuen Herausforderungen in digitalisierten Arbeitswelten handlungsfähig zu begegnen,
- für geschlechts- und kulturbezogene Vorurteile zu sensibilisieren und angemessen damit umzugehen.[2]
Unsere Beratung basiert auf einem wertschätzenden, ressourcen- und lösungsorientierten Ansatz. Wir berücksichtigen die Erkenntnisfähigkeit der Kundinnen*, um deren Anliegen und mögliche Lösungen im Beratungsprozess einschätzen und entsprechend handeln zu können (systemische Haltung). BERIT entwickelt seine Angebote auf der Basis von Gendersensibilität und mit speziellem Fokus auf die spezifischen Erwerbs- und Übergangsituationen von Frauen*. Dabei binden die Mitarbeiterinnen* bei BERIT das Thema Digital-Kompetenz in ihren Beratungsansatz ein.
Auftrag
BERIT unterstützt die Umsetzung des gleichstellungspolitischen Auftrags der zuständigen Senatsverwaltung und trägt zur Gleichstellung von Frauen* in der Arbeitswelt bei. Besonderes Augenmerk liegt auf der geschlechtergerechten Gestaltung der Digitalisierung, die als ein „wesentliches Thema im Bereich der Gleichstellung angesehen (wird).[3]
BERIT arbeitet in Netzwerken, Gremien und Kooperationen, um die Infrastruktur der Beratung zu Beruf, Bildung und Beschäftigung in Berlin mitzugestalten.
Beratungskundinnen*
BERIT berät Frauen*, die in Berlin leben, zu Berufs- und Bildungswegen. Unsere Zielgruppen sind vielfältig: erwerbslose Frauen*, von Erwerbslosigkeit bedrohte Frauen*, Wiedereinsteigerinnen*, Hochschulabsolventinnen*, Berufseinsteigerinnen*, Quereinsteigerinnen*, Frauen* in beruflichen Umbruchsituationen, Frauen* auf dem Weg in die Selbständigkeit, Solo-Selbständige, Gründerinnen*, Kleinunternehmerinnen*, Aufstockerinnen* und Frauen* mit prekären Einkommen, sowie junge Frauen* im Übergang von Schule zu Ausbildung/Studium.
Leistungen
Obwohl in den letzten 30 Jahren Fortschritte bei der Gleichstellung von Frauen* in Bildung, Beruf und Beschäftigung erzielt wurden, erlangen Frauen* immer noch viel zu häufig kein existenzsicherndes Einkommen. Sie unterbrechen häufiger ihre Erwerbstätigkeit, arbeiten häufiger in Teilzeit und übernehmen einen Großteil der Care-Arbeit. Die Branchen und Berufe, in denen Frauen* beschäftigt sind, haben häufig ein schlechteres Lohngefüge. Frauen* werden nach wie vor für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt und sind seltener in Führungspositionen zu finden (Stichwort: Gender Pay Gap).[4]
Unser Beratungskonzept nimmt riskante Übergangszeiten in den Blick und bietet Frauen* eine lebensverlaufsorientierte Beratung zu Beruf, Bildung und Beschäftigung. Von Bedeutung ist dabei nicht nur das Geschlecht, sondern auch weitere intersektional verschränkte soziale Ungleichheiten und Kategorien. Frauen* sind von unterschiedlichen Diskriminierungskategorien betroffen, die sich überschneiden und im Hinblick auf die berufsbiografische Gestaltung wechselseitig beeinflussen bzw. zusammenwirken.
Unser Beratungsangebot umfasst:
- Persönliche Einzelberatung (vor Ort, per Video-Call, Telefon und E-Mail) zu den Themen: Beruf & Bildung | Bewerbung | Digital-Kompetenz
- Gruppenberatung / Veranstaltungen (vor Ort und online)
- WordPress-Werkstatt
- Kostenlose Computernutzung
- Coachinggruppe Solo-Selbständige
- Beratungstelefon
- Indirekte Beratung / News Service:
- Online-Informationsangebote (z.B. www.frauen-berufsperspektive.de, BERIT News, BERIT Podcast)
- BERIT als Selbstlern-Zentrum (Techniknutzung, Präsenzbibliothek)
Fähigkeiten und Ressourcen
Unsere grundlegende Ressource sind die qualifizierten Mitarbeiterinnen* (Beraterinnen*, Dozentinnen*, Projektmitarbeiterinnen*). Alle Beraterinnen* verfügen über eine Hochschulausbildung, fundierte Beratungskompetenzen und langjährige Berufserfahrungen aus unterschiedlichen Kontexten sowie Gender- und Digital-Kompetenz. Sie setzen sich kontinuierlich mit den Genderaspekten von Beruf, Bildung und Beschäftigung auseinander und sind umfassend informiert über aktuelle Arbeitsmarktentwicklungen und zeitgemäße Bewerbungsstrategien.
Eine weitere Ressource ist das Selbstlern-Zentrum, das Frauen* ermöglicht, sich im Umgang mit digitalen Medien zu schulen. Wir bieten Computerarbeitsplätze und eine Medien-Präsenzbibliothek, die Bücher und verschiedene Software-Anwendungen und Lernumgebungen umfasst.
BERIT koordiniert das Beratungstelefon Berufsperspektiven für Frauen* und betreibt die Informationsplattform www.frauen-berufsperspektive.de.
Qualitätsziele der Bildungsberatung
BERIT bietet eine zielgerichtete und gleichzeitig niedrigschwellige Beratung, die Frauen* unterstützt, Perspektiven zu entwickeln und weitere Schritte auf ihrem individuellen Bildungs- und Berufsweg zu gehen.
Eine Beratung ist für uns erfolgreich, wenn die Kundin* konkrete Handlungsoptionen für ihre berufliche Entwicklung erkennt und Schritte zur Umsetzung entwickelt. Das heißt, die Kundinnen* sind informierter und dadurch oftmals auch orientierter und strukturierter und in der Regel motivierter, die konkrete Umsetzung ihrer Vorhaben anzugehen. Diese Kriterien gelten auch für unsere Workshops, Vorträge und Serviceangebote.
Ergebnisse der Beratung können unterschiedlich sein: Erarbeitung persönlicher Ressourcen, Fokussierung von Zielen, Entwicklung einer individuellen Bewerbungsstrategie, Erstellung passgenauer Bewerbungsunterlagen oder die Aneignung konkreter Fertigkeiten. Im Zentrum steht, dass die Kundinnen* ihre Handlungsmöglichkeiten und Entscheidungsfähigkeit bezüglich ihrer beruflichen Entwicklung erweitern.
BERIT, August 2024
[1] Das Asterisk (Sternchen)* verdeutlicht, dass wir uns für unser Beratungshandeln auf Personen beziehen, die sich als weiblich identifizieren oder als weiblich wahrgenommen werden sowie auf intergeschlechtliche und nichtbinäre Personen.
[2]s.a. Leitbild Gleichstellung des Landes Berlin, https://www.berlin.de/sen/frauen/gleichstellung/leitbild/.
[3]“Die digitale Transformation wirkt sich zunehmend auf das ökonomische, politische, gesellschaftliche sowie kulturelle Leben von Frauen und Männern aus. Frauen profitieren dabei nicht zwangsläufig von der Digitalisierung, wenn bestehende Ungleichheiten bei der digitalen Transformation reproduziert werden.“ www.berlin.de/sen/frauen/gleichstellung/geschlechtergerechte-digitalisierung/
[4]vgl. Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten. Gutachten für den Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, (26.01.2021). https://www.dritter-gleichstellungsbericht.de/, S. 27