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Bildungsberatung innovativ – BER-IT beim 2. Berliner BeraterInnen-Tag

Am 25. Juni 2014 fand im Centre Monbijou der 2. Berliner B-Tag statt. Der Weiterbildungstag für Berliner BildungsberaterInnen, durchgeführt von der K.O.S. GmbH, stand unter dem Thema: „Bildungsberatung innovativ“.

Christiane Steiner (BER-IT - Berufsperspektiven für Frauen) leitete gemeinsam mit Bettina Novacek und Barbara Glattauer (Bildungsberatung Wien) eine AG zum Thema „Bildungsberatung 2.0“. Eine der Leitfragen des B-Tages war, inwieweit innovative Beratungsangebote Menschen erreichen können, die bislang noch keine Bildungs- oder Berufsberatung für sich nutzen.

Die AG „Bildungsberatung 2.0“ beschäftigte sich insbesondere mit der webbasierten Bildungsberatung. Während das Bewerben von Angeboten über das Web mittlerweile selbstverständlich geworden ist, steckt die Online-Bildungsberatung als Beratungssetting in der Praxis noch in den Anfängen. In ihrem Input stellten die Referentinnen zwei sehr unterschiedliche Beratungssettings vor: die Online-Beratung, die zeitversetzt per E-Mail über ein Portal abläuft und die synchron verlaufende Chat-Beratung. Anschließend ging es um technische und methodische Voraussetzungen für NutzerInnen und BeraterInnen, sowie um Vor- und Nachteile der beiden Formate für den Einsatz in der Beratung.

Der Erfahrungs-Input und die angeregte Diskussion zeigte: Online-Bildungsberatung kann eine interessante Ergänzung zu den bisherigen klassischen Formaten, der Face-to-Face-Beratung und der Telefonberatung sein. Besonders interessant können diese Formate für Menschen sein, die eine anonyme Beratung suchen oder die keine Möglichkeit haben, eine Beratungseinrichtung persönlich aufzusuchen. Voraussetzung ist hier, dass die Förderinstrumente eine anonyme Beratung (weiterhin) ermöglichen.

Die Frage, ob der Zugang zu Online-Bildungsberatung als niedrigschwellig einzustufen ist, wurde kontrovers gesehen. Eine gewisse Medienkompetenz und Fähigkeit zum schriftlichen Ausdruck seitens der Ratsuchenden ist erforderlich, um webbasierte Angebote zu nutzen. Schreibkompetenz braucht es insbesondere für die E-Mail-Beratung und den Schrift-Chat – im Gegensatz zur video- oder sprachbasierten Online-Beratung. Hier wurde der Einsatz von Tools wie Skype, Facebook-Video-Chat oder Google-Hangouts lebhaft diskutiert, der einerseits als vielversprechend hinsichtlich der Niedrigschwelligkeit angesehen wurde, andererseits aber viele Fragen hinsichtlich des Datenschutzes, sicherer Datenübermittlung und einer breitbandigen Internetverbindung aufwarf.

Einigkeit herrschte bei den Teilnehmenden darüber, dass der Input und der gemeinsame Erfahrungsaustausch Neugierde geweckt hat, webbasierte Beratungsformate einfach einmal auszuprobieren. Insofern kann die AG „Bildungsberatung 2.0“ – und das hoffentlich nicht nur aus Referentinnen-Sicht – als positives Beispiel für gelungenes gemeinsames Lernen gewertet werden.