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#BERIT aktuell: Wir haben an der Studie "Digital Female Futures" teilgenommen

'Digital Female Futures' erforscht die spezifischen Bedürfnisse, Herausforderungen und Möglichkeiten von Frauen* mit niedrigem Einkommen.

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Foto: Steve Buissinne - Pixabay

Wie können diese Frauen in einer sich wandelnden Berufswelt bestmöglich mit Digital-Upskilling-Angeboten gefördert werden?

Die Arbeitswelt ist und wird digitaler und erfordert neue (digitale) Skills. Digitale Kompetenzen wie auch der Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten sind weiterhin geschlechtsspezifisch ungleich verteilt. Frauen* verfügen in Deutschland weiterhin über geringere Verwirklichungschancen als Männer*.

Sich überschneidende Diskriminierungsformen wie auch fehlende finanzielle Ressourcen schränken die individuellen Handlungsspielräume von Frauen* weiter ein. Langfristig besteht das Risiko, dass die Benachteiligung von Frauen* mit geringem Einkommen in der digitalisierten Arbeitswelt weiter zunimmt. Hier setzt die Studie “Digital Female Futures. Wie Digital Upskilling Frauen* für den Alltag und die Berufswelt stärken kann” an. 

In Berlin und einigen anderen Bundesländern wurden die Perspektiven von Weiterbildungsanbieter*innen und Frauen* mit geringem Einkommen erhoben und zusammengeführt. So zeigt sich, welche Bedürfnisse und Möglichkeiten diese Zielgruppe hat und was gute Upskilling-Angebote ausmacht. Zudem wird dargelegt, wie bestehende Angebote und in diesem Feld tätige Organisation bestmöglich gefördert werden können.

 

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick: 

  • Herausforderungen für die Teilhabe in der digitalisierten Arbeitswelt / Teilnahme an Weiterbildungsangeboten: Vereinbarkeit von Sorge- und Erwerbsarbeit, fehlende oder unzureichende Zugänge zum Internet sowie zu Hard- und Software, Unsicherheit gegenüber Technik, fehlendes Selbstbewusstsein und insbesondere bei Frauen* mit Migrationsgeschichte fehlende Sprachkenntnisse.   

  • Digital-Upskilling-Angebote tragen zur Verbesserung der Erwerbssituation von Frauen* bei, weil das Selbstbewusstsein im Umgang mit Technik steigt und durch Qualifizierung die finanzielle Resilienz von Frauen* langfristig gestärkt wird.

  • Vermittlung von digitalen Kompetenzen unter Gleichstellungsaspekten erfolgt immer noch im Rahmen einzelner Angebote und überwiegend durch gemeinwohlorientierte Weiterbildungsanbieter*innen.

  • Funktionierendes Upskilling mit einem ganzheitlichen und systemischen Ansatz umfasst: die Schaffung von Zugängen, eine familienfreundliche Gestaltung von Angeboten, Empowerment, geschützte und solidarische Lernumgebungen unter Frauen*, Beratung und Coaching, die Förderung von Sprachkenntnissen sowie eine notwendige Nähe zum Arbeitsmarkt.

  • In ihrer Arbeit sind gemeinwohlorientierte Weiterbildungsangebote mit einer Vielzahl an hinderlichen Faktoren konfrontiert, die sich aus der Förderung durch öffentliche wie auch private Gelder ergeben. Zu nennen sind hier kurze Projektlaufzeiten, bürokratische Fördersettings, ein hoher administrativer Aufwand, geringe Fördermittel an wichtigen Stellen und zahlenzentrierte Wirkungsmessungen.

  • Netzwerke bieten für Anbieter*innen einen erheblichen Mehrwert, ebenso wie Upskilling-Angebote für die eigenen Mitarbeiter*innen. Trotz des administrativen Aufwands in Drittmittelprojekten ermöglichen diese Freiräume und zielgruppengerechte Angebote. Expertise und eine partnerschaftliche Haltung bei Förder*innen machen Angebote zudem wirksamer und können hinderliche Faktoren bisweilen ausgleichen.

  • Die Geschichten und Perspektiven der interviewten Frauen sind zusammengefasst im Kapitel „Too many gaps – Frauen* mit geringem Einkommen in der digitalisierten Arbeitswelt” ebenso in vier fiktiven Porträts, die stellvertretend für die Lebens- und Erwerbsituationen von Frauen* mit niedrigem Einkommen in einer digitalisierten (Arbeit-)Welt stehen.

Hier geht es zur vollständigen Studie als PDF-Dokument.

Die Studie wurde erstellt von betterplace lab. Sie ist weder repräsentativ noch erhebt wird Anspruch auf Vollständigkeit erhoben.
Das betterplace lab ist ein digital-sozialer Think-und-Do-Tank. Mehr Infos unter www.betterplace-lab.org. Das Projekt zur Studie “Digital Female Futures” wurde gefördert von J.P.Morgan.