Leitlinien für die Arbeit im Homeoffice
Sichere und gesunde hybride Arbeit setzt sich aus einer ausgewogenen Mischung von Präsenzarbeit und mobiler Arbeit zusammen. Mobile Arbeit kann die Flexibilität bei der Arbeit erhöhen und die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben fördern. Zudem stellt sie für Beschäftigte mit Beeinträchtigungen eine Möglichkeit dar, die Teilhabe am Arbeitsleben zu verbessern und kann auch bei der Wiedereingliederung nach längerer Arbeitsunfähigkeit helfen.Fachexpert*innen unterschiedlicher Disziplinen und Vertreter*innen der Sozialpartnern haben im BMAS wurden zentrale Fragen zur Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten diskutiert.
Herausforderungen und Anforderungen
Die neue Art des Zusammenarbeitens stellt höhere und andere Anforderungen an alle Beteiligten. Arbeitgeber müssen faire und sichere Lösungen für die Arbeitsgestaltung etablieren, auch wenn keine Telearbeit vereinbart wird. Beschäftigte müssen sich vermehrt selbst organisieren. Sowohl Beschäftigte als auch ihre betrieblichen Interessenvertretungen müssen angemessen beteiligt werden. Für Führungskräfte sind die Gestaltung von Führung auf Distanz, das Zusammenhalten von Teams an unterschiedlichen Orten und das Informationsmanagement besonders herausfordernd.
Regelungen für effektive hybride Arbeit
Forschungsergebnisse und der Diskurs in der Politikwerkstatt „Mobile Arbeit“ zeigen, dass hybride Arbeit gut funktioniert, wenn es betriebliche oder tarifvertraglich vereinbarte Regeln für das Arbeiten von zu Hause gibt. Regelungen zur Ausgestaltung der Arbeitsplätze sind immer dann sinnvoll, wenn Arbeit regelmäßig und in einem relevanten Umfang auch mobil stattfindet.
Rechtliche und gesellschaftliche Entwicklung
Die rechtliche, technische und gesellschaftliche Entwicklung neuer hybrider Arbeitsformen in Deutschland ist noch nicht abgeschlossen. Die Arbeitswelt befindet sich in einem rasanten Wandel, der von Unternehmen und Arbeitnehmern fordert, sich neuen Entwicklungen anzupassen. Das BMAS wird die Entwicklungen der hybriden Arbeitsformen beobachten und überprüfen, ob und welche Anpassungen künftig vorzunehmen sind. Zudem muss die noch nicht erfolgte Rechtssetzung auf europäischer Ebene abgewartet werden. Diese EU-Vorgaben müssen in nationales Recht umgesetzt bzw. berücksichtigt werden.
Sieben Schritte zur Gestaltung guter hybrider Bildschirmarbeit
Schritt 1: Begriffe, Anwendungsbereiche und Ziele definieren
- Ein gemeinsames Verständnis erleichtert und beschleunigt Aushandlungsprozesse. Wichtige Punkte umfassen
Schritt 2: Geeignete mobile Bildschirmtätigkeiten festlegen
- Die Kriterien für mobile Bildschirmarbeit schaffen Handlungssicherheit für alle Beteiligten
Schritt 3: Zeitliche Rahmenbedingungen für hybride Bildschirmarbeit festlegen
- Handlungssicherheit für die zeitlichen Modalitäten der hybriden Bildschirmarbeit:
Schritt 4: Regelungen zur Aufteilung bzw. Übernahme der entstehenden Kosten treffen
- Transparente und ausgewogene Kostenregelungen.
Schritt 5: Gefährdungsbeurteilung durchführen, Maßnahmen festlegen und umsetzen
- Die Gefährdungsbeurteilung ist auch bei hybriden Arbeitsmodellen die Grundlage für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen.
Schritt 6: Beschäftigte informieren und unterweisen
- Befähigung der Beschäftigten zur Eigenverantwortung
Schritt 7: Maßnahmen auf Wirksamkeit kontrollieren und ggf. anpassen
- Regelmäßige Überprüfung der Maßnahmen
Zu den BMAS-Empfehlungen für gute hybride Bildschirmarbeit als PDF-Dokument