BER-IT hat bereits 2016 und 2018 den sogenannten "Job-Futuromaten" vorgestellt. Das Online-Tool wurde nun nochmals vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) aktualisiert:
"Die Entwicklung neuer Technologien hat in den letzten Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen. Berufliche Tätigkeiten, bei denen der Mensch bisher als nicht ersetzbar galt, könnten heute potenziell von Computern und computergesteuerten Maschinen erledigt werden. Gleichzeitig haben sich in einigen Berufen die Tätigkeitsprofile verändert und es sind neue Tätigkeiten oder Berufe hinzugekommen. Vor diesem Hintergrund berechnen wir den Anteil der potenziell ersetzbaren Tätigkeiten in den Berufen für das Jahr 2016 neu" (Dengler/Matthes, IAB-Kurzbericht, 4/2018)
Könnte ein Roboter Ihren Job erledigen?
Geben Sie einen Beruf in den Job-Futuromat ein, dann erhalten Se die Information, wie es um dessen potenzielle Automatisierbarkeit durch digitale Technologien in Deutschland steht. Zusätzlich sehen Sie noch welche Haupttätigkeiten überhaupt nur oder eben nicht ersetzbar sind.
So ist eine Erzieherin nachvollziehbarerweise weiterhin zu null Prozent durch Automaten ersetzbar. Das Tätigkeitsfeld einer Online-Redakteurin wurde 2016 noch mit bis zu siebzehn Prozent automatisierbar eingestuft, 2018 wiurde hier schon ein Potential von neunundzwanzig Prozent gesehen. Das ist 2019 gleichgeblieben.
Bitte beachten Sie: Wenn eine Tätigkeit innerhalb eines Berufs als automatisierbar eingestuft wird, muss dies nicht heißen, dass sie tatsächlich in den nächsten Jahren automatisiert wird. Mehr Informationen finden Sie auf der Frage-und-Antwort-Seite des Job-Futuromat.
Quellen und Methode - der Job-Futuromat
Der Job-Futuromat basiert auf den berufskundlichen Informationen für etwa 4.000 Einzelberufe. Sie stammen aus der Expertendatenbank BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit (BA). Diese enthält für alle in Deutschland bekannten Berufe unter anderem Informationen über die üblicherweise zu erledigenden Tätigkeiten. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat für jede dieser Tätigkeiten ermittelt, ob sie automatisierbar ist oder nicht.
Wer sich vertiefend mit dem Thema Automatisierbarkeit von Berufen auseinandersetzen möchte, kann dies in der oben bereits zitierten Studie des IAB von 2018 tun:
Wenige Berufsbilder halten mit der Digitalisierung Schritt
In der Analyse des IAB zur Substituierbarkeit von Berufen geben Dr. Katharina Dengler und Dr. Britta Matthes, die seit 2015 maßgeblich an der Entwicklung des Job-Futuromaten beteiltig sind, einen interessanten Einblick in die aktuelle Entwicklung der Berufsbilder in Deutschland.
Für die Dienstleistungsbranche und die Reinigungsberufe sehen sie z. B. einen deutlichen Anstieg der Ersetzbarkeit, den sie auf folgende Entwicklungen zurückführen:
"Der deutliche Anstieg des Substituierbarkeitspotenzials in den Unternehmensbezogenen Dienstleistungsberufen um 19 Prozentpunkte steht vor allem im Zusammenhang mit den verschiedenen inzwischen marktreif gewordenen Softwareanwendungen, die gesetzliche Regelungen oder Vorschriften in teils selbstlernende Computerprogramme übersetzt haben. Der deutliche Zuwachs in den Reinigungsberufen um 17 Prozentpunkte ist insbesondere auf die nun potenziell von kollaborativen Robotern verrichtbaren Tätigkeiten wie das Reinigen von Rohren und Anlagen zurückzuführen."
Und hier geht es zum Job-Futuromat 2019.